Epiphysenfugenfraktur

Epiphysenfugenfraktur



Einleitung


Die Epihysenfugen der Finger schließen sich nicht vor dem 17. bis 19. Lebensjahr. Sie sind die schwächste Struktur der Finger und sehr anfällig für Verletzungen. Während der aufgestellten Fingerposition kommt es im hinteren-unteren Teil des mittleren Fingerglieds zu hohen Belastungen durch Scheerkräfte. Genau hier ist auch die Wachstumsfuge lokalisiert. Hier kann es zu unphysiologisch hohen Kraftspitzen kommen die dazu führen können das sich der Knochen nekrotisch Verändert und sich eine Ermüdungsfraktur der Wachstumsfuge bildet. Die Verletzung kann letztendlich in einer axialen Verschiebung also Deformierung des Fingers enden oder ein weiteres physiologisches Wachstum des Fingers bleibt aus.



Empfehlung


Daher ist die Empfehlung, das sobald es bei jugendlichen Kletternden zu Schmerzen im Bereich des mittleren Fingergelenks ohne ersichtliches Trauma kommt, die aufgestellte Fingerposition komplett zu vermeiden bis der Schmerz verschwindet oder die Wachstumsfugen im Alter von 17-19 Jahren schließen. Eine ärztliche radiologische Abklärung sollte in einem solchen Fall obligatorisch sein.

Dabei sollte sich niemals auf einen Röntgenbefund verlassen werden und in jedem Fall ein MRT durchgeführt werden da die Frakturlinie meist nur hier klar zu erkennen ist. Die Häufigkeit dieses Krankheisbildes nimmt in den letzten Jahren zu. In einer Studie von 2015 konnten V. Schöffl und Kollegen zeigen das bei Kletternden unter 14 Jahren die Schmerzen bei 14 von 20 der Teilnehmern auf eine Fraktur der Epiphysenfuge zurückzuführen war. Diese Zahl ist alamierend hoch und zeigt den vermehrten Aufklärungsbedarf der noch bei den Sportlern selbst, den Trainern und den Eltern zu leisten ist. Zusätzlich sollte eine regelmäßige sportärztliche Überwachung von jungen Kletterern durchgeführt werden um eine möglichst frühe Erkennung zu garantieren. Verharmlosung von Schmerzen im Bereich der Finger bei jugentlichen Kletterern kommt einer fahrlässigen Körperverletzung gleich.



Symptome


Die Beschwerden neben dem oben genannten Schmerz der oft schleichend auftritt, sind Schwellungen, Gelenkverdickung und Bewegungseinschränkung. Dar meistens die Gelenkfläche inklusive Knorpel bricht, kann es hier zu Verschiebungen kommen. Die langfristige Prognose ist dementsprechend schlecht. Es wird ein erhöhtes Arthroserisiko und eine Instabilität des betroffenen Gelenks angenommen.



Behandlung


Die Partizipation am Sport muss extrem zurückgeschraubt werden oder sogar für 3-6 Monate komplett gestoppt werden.



Prävention


Präventiv ist darauf zu achten das bei jugendlichen Kletternden ein eher langsamerer und technisch einwandfreier Kraftaufbau anzustreben ist und das Einsetzen der aufgestellten Fingerposition nicht unkontrolliert geschehen sollte.

Anfällig für Verletzungen scheint die Wachstumsfuge beim männlichen Kletternden gerade dann zu sein wenn sie anfängt sich zu schließen. Angenommen wird das dies damit zu tun hat das sich in dem Alter in dem sich die Fuge schließt auch der Gewicht-Kraft-Faktor verändert. Das Gewicht nimmt zu jedoch passen sich die restlichen Strukturen nicht in gleicher Geschwindigkeit an. Der junge Kletternde denkt er würde schwächer werden oder auf der Strecke bleiben was z. B. darin resultieren kann das er desöfteren die aufgestellte Fingerposition benutzt oder ein dem Alter unangemessenes längeres und härteres Training durchführt. Dazu kommt das die vermehrte Testosteronausschüttung in der Pubertät die Festigkeit der Wachstumsfuge schwächt.


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